Krankenversicherung veröffentlicht am 09.07.2025
Impfungen in Luxemburg: Wie lauten die Empfehlungen?
Blog/Impfungen in Luxemburg: Wie lauten die Empfehlungen?

In Bezug auf Impfungen gibt das luxemburgische Gesundheitsministerium eine Reihe von Empfehlungen heraus, „um Kinder und Erwachsene vor gefährlichen und mitunter tödlichen Krankheiten zu schützen“. Impfungen sind laut den Behörden „ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorgemaßnahmen, die Ihnen und Ihren Kindern ein Leben in voller Gesundheit ermöglichen“.

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    Impfstoffe retten jedes Jahr weltweit Millionen von Leben. Heute führt in Europa jedes Land sein eigenes, an seine Gegebenheiten und sein Gesundheitssystem angepasstes Impfprogramm abgestimmt auf das Impfprogramm 2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch. Wie sieht es in Luxemburg aus?

    Keine Impfpflicht, aber eine ausdrückliche Empfehlung

    Auch wenn Impfungen in Luxemburg nicht Pflicht sind, werden sie vom Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit dringend empfohlen. Im ganzen Land gibt es regelmäßig Aufklärungsinformationen und -kampagnen zum Thema Impfung. Die Impfungen werden vom Obersten Rat für Infektionskrankheiten (Conseil Supérieur des Maladies Infectieuses - CSMI) empfohlen. Die Gesundheitsbehörde (Direction de la Santé) setzt sie über einen Impfkalender um.

    Bei den sogenannten „impfpräventablen“ Erkrankungen handelt es sich um Krankheiten, die durch eine Impfung vermieden werden können. Das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit empfiehlt daher, sich in verschiedenen Lebensphasen nach einem festgelegten Zeitplan dagegen impfen zu lassen.

    Von den luxemburgischen Behörden empfohlener Impfkalender

    Impfung von Säuglingen und Kleinkindern bis zum Alter von 23 Monaten

    Wer ist betroffen? Welcher Impfstoff gegen welche Krankheit? In welchem Alter sollte man sich am besten impfen lassen? Welche Beschwerden bringen die betreffenden Krankheiten mit sich?
    Neugeborene RSV-Prophylaxe, wenn die Mutter während der Schwangerschaft nicht geimpft wurde. Vorzugsweise vor dem Verlassen des Krankenhauses Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht Bronchiolitis, eine sehr häufige Infektionskrankheit der Atemwege bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren, die zu einem Krankenhausaufenthalt des Kindes führen kann.
    Säuglinge Kombinationsimpfung: 1. Dosis: Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, invasive Infektionen durch Haemophilus, Influenzae Typ B, Kinderlähmung, Hepatitis B Ab dem Alter von 2 Monaten Diphtherie beeinträchtigt die Atemwege und kann zu Atemnot und Ersticken führen. Tetanus verursacht Muskelkontraktionen, die oft tödlich sind. Invasive Infektionen durch Haemophilus influenzae Typ B verursachen Meningitis, Epiglottitis und Arthritis. Kinderlähmung (Poliomyelitis, auch „Polio“ genannt) führt zu Durchfall und schweren und dauerhaften Muskellähmungen. Hepatitis B verursacht eine Infektion der Leber und kann zu chronischer Hepatitis führen.
      Rotaviren: 1. Dosis   Rotaviren können eine schwere Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis) verursachen.
      Pneumokokken: 1. Dosis   Invasive Infektionen durch Pneumokokken führen zu bakterieller Meningitis und Bakteriämien (Blutbahninfektionen), die tödliche Folgen haben können.
      Rotaviren: 2. Dosis, Meningokokken B: 1. Dosis Ab dem Alter von 3 Monaten Meningokokken verursachen sehr schwere Infektionen wie Meningitis und Sepsis.
      Kombinationsimpfung: 2. Dosis Ab dem Alter von 4 Monaten  
      Pneumokokken: 2. Dosis    
      Rotaviren: 3. Dosis    
      Meningokokken B: 2. Dosis Ab dem Alter von 5 Monaten  
    Kleinkinder Kombinationsimpfung: 3. Dosis, Pneumokokken: 3. Dosis Ab dem Alter von 11 Monaten  
      MMRV-Impfstoff: 1. Dosis: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen (Windpocken) Ab dem Alter von 12 Monaten Masern sind eine hoch ansteckende Krankheit, deren Komplikationen zu irreversiblen Hirnschäden und sogar zum Tod führen können. Mumps verursacht eine Entzündung der Speicheldrüsen und führt zu schweren Komplikationen (Meningitis, Taubheit). Röteln sind für Schwangere äußerst gefährlich. Das Virus befällt den Fötus und verursacht Fehlbildungen und sogar den Tod im Mutterleib. Windpocken können insbesondere bei Schwangeren und Neugeborenen schwere Komplikationen mit sich bringen.
      Meningokokken B: 3. Dosis    
      Meningokokken ACWY: 1. Dosis Ab dem Alter von 13 Monaten Meningokokken verursachen sehr schwere Infektionen wie Meningitis und Sepsis.
      MMRV-Impfstoff: 2. Dosis: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen (Windpocken) Im Alter zwischen 15 und 23 Monaten  

    Impfung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 20 Jahren

    Wer ist betroffen? Welcher Impfstoff gegen welche Krankheit? In welchem Alter sollte man sich am besten impfen lassen? Welche Beschwerden bringen die betreffenden Krankheiten mit sich?
    Jüngere Kinder Kombinationsimpfung: Auffrischung Im Alter zwischen 5 und 6 Jahren  
      Nachholimpfung Pneumokokken: sofern noch nicht erhalten    
    Ältere Kinder Nachholimpfung Hepatitis B: im Alter von etwa 12 Jahren, sofern noch nicht erhalten Im Alter zwischen 9 und 14 Jahren  
      Humane Papillomaviren (HPV): 2 Dosen Im Alter von etwa 12 Jahren Eine Infektion mit humanen Papillomaviren kann in einigen Fällen zu schweren Komplikationen wie Krebs führen.
    Jugendliche Kombinationsimpfung: Auffrischung, Im Alter zwischen 15 und 20 Jahren  
      Meningokokken ACWY: Auffrischung, im Alter von etwa 15–16 Jahren    
      Nachholimpfung Humane Papillomaviren (HPV): 2 Dosen, sofern noch nicht erhalten, im Alter von etwa 15–20 Jahren    

    Impfung von Erwachsenen

    Eine Impfung ist in jedem Alter möglich, es ist nie zu spät.

     

    Allgemeine Auffrischungsimpfungen:

    Es wird empfohlen, dass Erwachsene alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung mit dem Kombinationsimpfstoff erhalten, der vor Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung schützt. Auch wenn einige dieser Krankheiten verschwunden sind, ist es wichtig, weiterhin zu impfen, denn ohne Impfung können sie schnell wieder auftreten und insbesondere bei anfälligeren Bevölkerungsgruppen Schaden anrichten.

    Erwachsenen, die nach 1980 geboren wurden und nicht zwei Dosen des Kombinationsimpfstoffs gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben, wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen.

     

    Personen über 65 Jahre:

    Für Personen über 65 Jahre empfiehlt das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit eine Impfung gegen: 

    • invasive Infektionen durch Pneumokokken
    • Gürtelrose

    Immungeschwächte und gefährdete Personen:

    Personen über 18 Jahre, deren Immunsystem aufgrund einer Krankheit oder Behandlung geschwächt ist, wird empfohlen, sich gegen Gürtelrose impfen zu lassen. 

     

    Für Schwangere empfiehlt die Regierung folgende Impfungen:

    • gegen die saisonale Grippe, im Winter, unabhängig vom Stadium der Schwangerschaft
    • gegen Keuchhusten im 2. oder 3. Trimester
    • gegen RSV, wenn die Schwangere bei guter Gesundheit ist, zwischen der 32. und 36. Schwangerschaftswoche
    • gegen Covid-19

    Personen über 65 Jahre und gefährdete Personen sollten sich jedes Jahr gegen die saisonale Grippe impfen lassen.

    Planen Sie eine Reise?

    Wenn Sie eine Reise in ein fernes Land planen, müssen Sie sich mindestens 6 Wochen im Voraus über die notwendigen Impfungen bzw. Auffrischungsimpfungen informieren. Tatsächlich unterscheiden sich die Infektionsraten für bestimmte Krankheiten von einer Region der Welt zur anderen.

     Generell werden Impfungen gegen folgende Krankheiten empfohlen: Tetanus, Diphtherie, Hepatitis A und Masern. Je nach Reiseziel wird Ihnen außerdem eine Impfung gegen Cholera, Japanische Enzephalitis, Typhus usw. empfohlen.

    Für weitere Informationen empfiehlt das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit Reisenden, rechtzeitig einen Termin in der Travel Clinic des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) zu vereinbaren.

    Einige kostenlose Impfstoffe

    Die Impfstoffe des Luxemburgischen nationalen Programms werden den impfenden Ärzten vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Patienten müssen dann lediglich die Kosten für den Arztbesuch bezahlen.

    Einige Impfstoffe werden vollständig von der CNS (Nationale Gesundheitskasse) übernommen. Es handelt sich dabei um die Impfstoffe gegen:

    • die saisonale Grippe für Personen ab 65 Jahren und bestimmte andere Zielgruppen
    • invasive Infektionen durch Pneumokokken für gesunde Personen im Alter zwischen 65 und 85 Jahren und bestimmte andere Zielgruppen
    • humane Papillomviren für Personen im Alter zwischen 9 und 21 Jahren sowie immungeschwächte Personen

    Der elektronische Impfpass zum leichteren Nachweis von Impfungen

    Wenn Sie in Luxemburg versichert sind, steht Ihnen mit dem elektronischen Impfpass (carnet de vaccination électronique – CVE) der Agentur eSanté ein digitales Tool zur Verfügung, mit dem Sie alle Informationen zu Ihren Impfungen zentralisieren können. Die Erstellung und das Ausfüllen übernimmt Ihr impfender Arzt, mit Ihrem Einverständnis. Er ersetzt den alten gelben Impfausweis, der jedoch zunächst weiterhin gültig bleibt.

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